Corona und Homeschooling – zwei Begriffe, mit denen vor einem Jahr kaum jemand etwas anfangen konnte, die aber unmittelbar Einzug in unser aller Leben geschafft haben und unser Tun und Denken nachhaltig prägen. Noch zu Beginn dieses Schuljahres trug uns die Hoffnung, dass Schule annähernd unter Normalbedingungen weitergehen kann. Die uns allen bekannte Entwicklung der Corona-Zahlen bringt uns nun davon ab und fordert einmal mehr von uns allen ein Denken in anderen Dimensionen. Dazu gehört, sich vorausschauend zu überlegen, wie Homeschooling neu gedacht und konstruktiv umgesetzt werden kann.
Die Wirtschaftsschule entschloss sich deshalb am Mittwoch, den 20.10.2020, mit der 8. und 9. Jahrgangsstufe einen Homeschooling-Tag gemäß dem Motto „learning by doing“ zu simulieren. Die Chance zu nutzen, Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam mit den Kollegen, Schülern und Eltern Schwachpunkte aufzuspüren und zeitnah zu reflektieren war unsere gemeinsame Zielsetzung. Man möchte bestmöglich vorbereitet sein, wenn unter Umständen wieder die Anordnung zum Distanzunterricht verkündet wird.
Mit „Microsoft Teams“ und der technischen Ausstattung der Schule ist eine erste wichtige Rahmenbedingung zum guten Gelingen geschaffen. Bereits im Lockdown im März konnte mit Teams gearbeitet werden. Allerdings hatte man hier nicht die Chance, im Vorfeld verschiedene Szenarien ausgiebig vorzubereiten, um somit das gesamte Potential von Teams auszunutzen. Zu Beginn dieses Schuljahrs wurden nun alle Schüler ausführlich in Teams eingewiesen und für jedes Schulfach ein individuelles Klassenteam als Arbeitsgrundlage angelegt.
Darauf aufbauend konnte der „Homeschooling-Day“ nun umgesetzt werden. Der Unterricht erfolgte dabei gemäß Stundenplan. Der Lehrer der ersten Stunde begrüßte die Klasse vom Monitor aus per Teams-Besprechung. Die Schüler waren von zuhause aus in ihrem vom Beruflichen Schulzentrum zur Verfügung gestellten Teams-Account eingeloggt. Videoschalte war hierbei nicht notwendig, eine Mikrofonfunktion jedoch zwingend. Nach der Anwesenheitskontrolle erfolgte die gemeinsame Erarbeitung des Stoffes. Dabei verinnerlichten die Schüler recht schnell die virtuellen Gesprächsregeln, die denen im realen Unterricht doch sehr ähnlich sind. Erst melden, dann aufgerufen werden, dann sprechen. Die Einübung des neu Gelernten konnte dann losgelöst von der Klassenkonferenz in einer individuellen Arbeitsphase erfolgen. Unter anderem aber auch in Partner- oder Gruppenarbeit, indem die einzelnen Schüler sich jeweils im Teams-Chat oder per Teams-Anruf zusammenschlossen. Alle Arbeitsergebnisse konnten im Anschluss wieder in der Klassenbesprechung gemeinsam gesammelt werden. Indem der Lehrer oder ein einzelner Schüler seinen Monitor „geteilt“ hatte, konnten die Ergebnisse auch für alle visualisiert werden. Dem Lehrer ist es zudem möglich, „die Steuerung zu übernehmen“ und über die Distanz hinweg auf dem Monitor des Schülers in dessen Aufzeichnungen zu schreiben und so zum Beispiel Fehler aufzuzeigen. Über „Teams Aufgaben“ können Arbeitsaufträge direkt an einzelne Schüler verteilt werden, wieder eingesammelt und auch an den Schüler zurückgegeben werden. Die Gestaltung der einzelnen Unterrichtsstunden verlief also abwechslungsreich, so dass verschiedene Szenarien im Distanzunterricht durchgespielt werden konnten. Unterrichtsschluss war zum Abschluss des Tages wieder stundenplangemäß.
Das Fazit sowohl seitens der Lehrer als auch der Schüler war alles in allem positiv. Man war froh, sich der Herausforderung einmal gestellt zu haben und hat nun die Möglichkeit, das Vorgehen reflektiert und schrittweise zu verbessern.
Wir bedanken uns für das großartige Engagement der Schüler und Kollegen sowie für die Unterstützung der Eltern! Gemeinsam schaffen wir das!