German Dream
Moderiert durch die Bayerische Landeszentrale für Politische Bildung, traten Frau Tina Burkhardt und Herr Burak Uzun Ende November in den Dialog mit insgesamt vier Klassen des Beruflichen Schulzentrums Nürnberger Land. Es ging dabei um die Lebenswege der beiden Wertebotschafter der Stiftung German Dream. Aber auch um einen Austausch auf Augenhöhe und darüber, welche Werte denn im täglichen Miteinander wichtig sein sollten.
Eine Hüft-OP, die den Traum des Sportlerdaseins beendet. Gedanken an Schulabbruch. Essstörungen und Depression. Eine ungeplante Schwangerschaft. Blöde Sprüche wegen der Herkunft. Benachteiligung in der Schule. Hänseleien und ausgemachtes Mobbing. Stress mit den konservativen Eltern wegen des Berufswunsches und der Lebensführung. Studienabbruch ein Jahr vor dem Bachelor. Krisen gehören zum Erwachsenwerden dazu. Dass dies nicht erst seit 2020 der Fall ist, machten die beiden Wertebotschafter Frau Tina Burkhard und Herr Burak Uzun der Stiftung German Dream klar.
Beide stehen heute voll im Leben. Frau Burkhardt als Gründerin, Startup-Mentorin und Querdenkerin im Bereich der Digitalisierung. Herr Uzun als umtriebiger Performer, ausgebildeter Schauspieler und Theaterpädagoge. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler erfuhren aber auch, dass die Wege bis dorthin geprägt waren von Widerständen, auch Rückschlägen, Selbstzweifeln und unerwarteten Wendungen.
Beiden war wichtig, diese Lebensphasen nicht zu verklären. Und darauf hinzuweisen, dass es durchaus Momente gibt, in denen es das Mutigste sein kann, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Sie betonten aber auch, dass eben dann Krisen sinnstiftend sein können und dabei helfen können, ein eigenes Wertesystem auszubilden.
Was aber sind eigentlich Werte? Diese Frage wurde im Anschluss von allen Anwesenden (und Zugeschalteten) diskutiert: „Sachen, für die man einsteht.“ „Sachen, ohne die es einfach nicht gehen würde.“ „Geteilte Werte sind eine gemeinsame Grundlage und das, was uns verbindet. Nicht das „‚wo wir geboren sind‘ oder ‚was wir für ein Geschlecht sind‘ oder ‚was auch immer‘.“
Konkreter wurde es in einer Blitzlicht-Runde und mit der Frage, was denn für Schülerinnen und Schüler wie für die beiden Wertebotschafter die wichtigsten Werte seien: „Respekt gegenüber anderen und einem selbst.“ „Gleichberechtigung von Männern und Frauen.“ „Religionsfreiheit.“ „Sagen zu können, was man wirklich denkt. Ohne dafür belächelt zu werden.“ „Toleranz.“ „Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft.“ „Chancengleichheit.“
Spannend war auch die abschließende Diskussion der Frage, warum es denn bei so viel Zustimmung dann doch oft schwerfiele, diese Werte wirklich zu leben und welche Möglichkeiten es denn gebe, daran künftig etwas zu ändern im eigenen Leben und Tun, in der Klasse, der Schule und schließlich vielleicht sogar in der Gesellschaft insgesamt.
Von Florian-B. Brandl